Einsingen, das Aufwärmen der Stimme, ist ein wesentlicher Bestandteil beim Stimmtraining. Ähnlich wie ein Sportler sich vor dem Training aufwärmt, sollten Sängerinnen und Sänger ihre Stimmbänder vor dem Singen schonend vorbereiten. In diesem Artikel werden wir die Bedeutung von Einsingen, die Vorteile, verschiedene Einsingtechniken und den optimalen Zeitpunkt dafür näher beleuchten.
Das Einsingen ist mehr als nur eine lästige Pflicht vor dem eigentlichen Gesang. Es spielt eine entscheidende Rolle, um die Qualität und Gesundheit der Stimme zu erhalten. Hier sind einige Gründe, warum du deine Stimme aufwärmen solltest und Einsingen unverzichtbar ist:
Die menschliche Stimme ist wie ein empfindliches Instrument. Ohne adäquate Vorbereitung kann das Singen zu Überanstrengung beim Stimmtraining oder sogar zu Verletzungen der Stimmbänder führen. Das Einsingen schafft eine schützende Barriere und ist elementar wichtig für die Stimmgesundheit, die die Stimme vor Schäden bewahrt.
Einsingen hilft dabei, die Klangqualität der Stimme zu verbessern. Wenn die Stimmbänder richtig aufgewärmt sind, können sie Töne klarer und präziser erzeugen, was zu einem besseren Klang führt und vor Verletzungen der Stimmbänder schützt.
Gesangsübungen vor dem Singen erhöhen die Belastbarkeit der Stimme. Das bedeutet, dass Sängerinnen und Sänger länger singen können, ohne Ermüdungserscheinungen oder Stimmprobleme zu erleiden. Du musst dir die Stimmbänder, wie die Muskeln eines Sportlers vorstellen.
Ein entspannter Kehlkopf ist entscheidend für eine gute Stimmkontrolle. Einsingen hilft, den Kehlkopf zu entspannen und beim Stimme Lockern, was zu einer besseren Stimmführung führt.
Das richtige Aufwärmen der Stimme ermöglicht es dir, eine nachhaltig gesunde Gesangstechnik zu entwickeln und schlechte Angewohnheiten zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig für Anfänger, die sich keine falsche Gesangstechnik aneignen sollten und auf ihre Stimmhygiene von Beginn an achten sollten.
Jetzt, da wir die Bedeutung des Einsingens verstanden haben, schauen wir uns einige effektive Techniken an, wie du deine Stimme vor dem Singen aufwärmen kannst. Hier sind einige Einsingübungen für dich:
Eine gute Atemtechnik ist entscheidend beim Einsingen. Beginne mit Atemübungen, um deine Atemmuskulatur zu aktivieren und die Lungenkapazität zu erhöhen. So kannst du Töne länger halten und kraftvoller singen. Ein einfaches Beispiel ist das tiefe Einatmen durch die Nase und das langsame Ausatmen durch den Mund. Diese Übung nennt man Atemstütze.
Bei der Atemstütze wollen wir das Zwerchfell kontrollieren, das heißt, wir kontrollieren die Luft und somit die Atmung beim Singen.
Versuche beim Einatmen zu spüren, wie sich dein Zwerchfell im Bauch absenkt.
Nun versuchst du dein Zwerchfell abgesenkt zu halten. Leg zur Hilfe eine Hand auf deinen Bauch und atme langsam aus. Du merkst, wie du die Luft durch diese Atemtechnik langsamer entweichen lassen kannst.
Nach den Atemübungen kannst du mit Stimmübungen fortfahren. Dabei singst du einfache Tonleitern oder Vokale, um deine Stimmbänder zu aktivieren und die Intonation zu verbessern. Zum Beispiel verschiedene Intervall-Abfolgen der C Dur Tonleiter. Versuche innerlich so genau wie möglich die Töne mitzusingen, auch wenn du zu Beginn nicht direkt perfekt die Töne beim Singen triffst.
Um die Aussprache zu verbessern, sind Artikulationsübungen hilfreich. Du kannst Wörter oder Sätze deutlich und langsam aussprechen, um die Artikulation zu schulen. Du kannst alle Konsonanten langsam und bewusst aussprechen. Achte dabei darauf, welche Bereiche im Mund du dabei aktivierst. Achte auch darauf, wo deine Zunge den Gaumen berührt, wenn du Konsonanten wie K, G, CH, L, S oder R aussprichst.
Das Einsingen bietet auch die Gelegenheit, deinen Tonumfang zu erweitern. Du kannst sanft höhere und tiefere Töne singen, um die Flexibilität der Stimmbänder zu verbessern. Dafür beginnst du mit der tiefsten Note und gleitest über alle Töne bis hin zum obersten Grenze deines Stimmumfangs.
Deine Stimme ist Teil deines Körpers. Die gesamte Körperhaltung, einschließlich Nacken, Schultern und Kiefer, kann sich auf deine Stimme auswirken. Lockerungsübungen helfen, Spannungen zu lösen und den Körper auf das Singen vorzubereiten.
Um deine Rumpfmuskulatur zu dehnen, stehst du schulterbreit mit geöffneten Füßen und hebst beide Arme. Strecke deine Arme nach oben, stelle dich auf die Zehenspitzen und pflücke imaginäre Äpfel. Versuche, die höchsten Äpfel zu pflücken.
Eine weitere klassische Übung, die allgemein bekannt ist, ist der Hampelmann. Er bringt deinen Kreislauf in Schwung. Etwa eine Minute genügt für diese Übung.
Um deine Schultermuskulatur zu lockern, kannst du die sogenannte Windmühle machen. Dafür lässt du deine Schultern ein paar Mal nach vorne kreisen, dabei streckt sich der obere Rücken und der Oberkörper sinkt in sich zusammen. Lass deine Arme dabei dabei hängen.
Die optimale Dauer des Einsingens liegt zwischen 15 und 30 Minuten. Dies gibt deinem Körper und deiner Stimme ausreichend Zeit, sich aufzuwärmen und in den optimalen Zustand zu kommen. Du wirst merken, dass deine Stimme aufgewärmt ist, wenn du Töne entspannt und ohne übermäßige Anstrengung erzeugen kannst.
Beachte jedoch, dass deine Stimme morgens nach dem Aufwachen oft noch nicht einsatzfähig ist. Dies liegt daran, dass sich die Stimmbänder über Nacht ausruhen und sich erst allmählich wieder aktivieren müssen. Gib deiner Stimme genügend Zeit, um aufzuwachen, bevor du mit dem Einsingen beginnst.
Der beste Zeitpunkt für das Einsingen ist, wenn du dich körperlich fit und wach fühlst. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Körper noch schlaff ist und dir die Energie für Gesangsübungen fehlt, kannst du dich vorbereiten, indem du deinen Geist und Körper in Schwung bringst.
Eine effektive Methode ist, den Wecker etwa 45 Minuten vor dem geplanten Einsingen zu stellen. In dieser Zeit kannst du dich mit leichter körperlicher Aktivität wie Dehnübungen oder einem kurzen Spaziergang aufwecken. Dies hilft nicht nur deinem Körper, sich aufzuwärmen, sondern auch deinem Geist, sich auf das Singen vorzubereiten.
Das Einsingen ist ein wesentlicher Bestandteil beim Stimmtraining und sollte niemals vernachlässigt werden. Es schützt die Stimme vor Verletzungen, verbessert die stimmliche Kontrolle und steigert die Vorfreude auf das Singen. Egal, ob du ein Kind, ein Jugendlicher, ein erwachsener Anfänger oder ein erfahrener Sänger bist, das Einsingen ist der Schlüssel zu einer gesunden und nachhaltig leistungsfähigen Stimme.
Also, egal ob du vor einem Auftritt stehst, an deiner Gesangstechnik arbeitest oder einfach nur Spaß am Singen hast, vergiss nie das Einsingen.
Klassischer Gesang bezieht sich auf einen Stil des Singens, der hauptsächlich in der Interpretation von klassischer Musik, wie Opern, Oratorien und Kunstliedern, verwendet wird. Es umfasst verschiedene Gesangstechniken, die spezifisch für die Aufführung von klassischen Musikstücken entwickelt wurden, darunter Kontrolle über Tonhöhe, Klangqualität, Phrasierung, Artikulation und Ausdruck.
Nein, klassischer Gesang ist nicht gleichbedeutend mit Operngesang, obwohl Operngesang eine Form des klassischen Gesangs ist. Klassischer Gesang umfasst eine breitere Palette von Genres wie Oper, Oratorien, Kunstlieder und geistliche Musik. Operngesang konzentriert sich speziell auf die Aufführung von Opernstücken, während klassischer Gesang ein breiteres Spektrum an musikalischen Formen abdeckt.
Wenn du gerade aufgewacht bist, kann es hilfreich sein, sich einige Minuten zu bewegen oder zu strecken, bevor du mit dem Einsingen beginnst, um deine Muskeln aufzuwecken und dich mental vorzubereiten. Idealerweise sollte das Einsingen etwa 15-30 Minuten bevor zu singst stattfinden, um die optimale Flexibilität und Stimmfähigkeit zu erreichen.
Einsingen bringt mehrere Vorteile mit sich, darunter die Aufwärmung der Stimme, die Verbesserung der Stimmflexibilität, die Förderung der Stimmgesundheit und die mentale Vorbereitung auf die bevorstehende Leistung.
Vor einem Konzert sollte das Einsingen etwa 30 bis 60 Minuten vor der Leistung erfolgen, um die optimale Stimmaufwärmung und Vorbereitung zu gewährleisten. Dies gibt genügend Zeit für die Muskeln und Stimmbänder sich aufzuwärmen ohne die Stimme zu überstrapazieren oder zu ermüden.
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