In der heutigen digitalen Welt ist Online-Marketing ein unverzichtbarer Bestandteil für den Erfolg von Musikschulen. Online-Marketing wurde in den letzten Jahren immer komplizierter.
Ständig gab es neue Möglichkeiten und Trends. Neue soziale Netzwerk kamen hinzu und die alten “Neuen Medien” haben ihre Spielregeln geändert.
Ältere Disziplinen wie Suchmaschinenoptimierung und E-Mail-Marketing haben eine Renaissance erlebt.
Wie kann man als Musikschule da noch mithalten?
Hier kommt Digital-Marketing-Experte Holger Kurz ins Spiel. Er hat sein Konzept für effizientes Online-Marketing für Musikschulen angepasst. In diesem Blogartikel werden die 4 wichtigsten Phasen kurz zusammengefasst:

Lasst die Technik für euch schuften! Ich zeige euch, wie das funktioniert.
In Systemen denken
Wie sieht ein solches selbst laufendes Online-Marketing System aus?
Dazu müssen wir zuerst unsere Denkweise ändern und aufhören, ständig neue Werbekampagnen starten zu wollen. Stattdessen bauen wir ein einziges System auf, das wir dann bei Bedarf verbessern.
Es besteht aus vier Phasen:
- WUNSCH: Wir wecken Interesse daran, ein Instrument zu lernen
- ARGUMENTE: Wir zeigen, weshalb gerade unsere Musikschule die passende ist
- ABHOLEN: Wir erreichen Menschen mit den Argumenten dann, wenn sie offen dafür sind
- BINDEN: Wir helfen unseren Kunden, ein bestmögliches Erlebnis zu haben
Jetzt werden wir konkreter.
1. Wunsch
Über Social Media Werbung sprechen wir mit zeitlosem Content eine grob definierte Zielgruppe an. Der Content zeigt, wie das Leben sein könnte, wenn er die Produktkategorie nutzt.
Beispiel Musikschule:
Ein Instrument zu lernen, eröffnet einem ein komplett neues Hobby, neue Interessen, neue Freundeskreise und vielleicht sogar eine Karriere. Daher werben wir zuerst nicht mit konkreten Informationen, sondern zeigen in Bildern und Texten, was nach jahrelangem Unterricht Wunderbares passieren kann. Emotionen wecken!

2. Argumente
In einer zweiten Social Media Kampagne sprechen wir mit diversen Bildern über die Gründe, weshalb gerade unsere Musikschule die Richtige ist. Die Zielgruppe sind nun Menschen, die bereits ein Interesse haben, ein Instrument zu lernen.
Beispiel Musikschule:
Erst jetzt kommen die speziellen Vorzüge Eurer Musikschule zum Tragen.
- Habt ihr vielleicht bekannte Lehrer:innen?
- Besonders viele Lehrer:innen?
- Unterrichtet ihr auch online?
- Ist euer Standort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen und die Schüler:innen müssen daher nicht immer mit dem Auto gebracht werden?
3. Abholen
Außerdem erstellen wir Blogposts, die ausführlicher darauf eingehen und für konkrete Suchbegriffe optimiert wurden, damit auch das bestehende Interesse von Google auf unsere Webseite gelenkt wird.
Beispiel Musikschule:
Im deutschsprachigen Raum wird etwa 15.200-mal im Monat auf Google nach “Gitarre lernen” gesucht. Kommt euer Angebot in den ersten Ergebnissen vor? Nein? Dann verpasst ihr bis zu 15.200 Interessenten. Die Interessenten geben in Google auch ihre noch offenen Fragen ein:
- Wie kann ich am besten Noten lernen?
- Was für eine Gitarre für Anfänger?
- Welche Gitarre für 5 jähriges Kind?
- Welche Gitarre ist gut für Anfänger?
- Wie schwer ist es Gitarre spielen zu lernen?
Beantwortet eure Webseite diese Fragen? Nein?
Sobald das Interesse da ist, bieten wir der Zielgruppe zwei Möglichkeiten an.
Die primäre Möglichkeit ist das erfolgreiche Werben neuer Schüler:in über das Kontaktformular auf der Webseite oder das Buchen einer Online-Schnupperstunde via Dienste wie Calendly.
Aber nicht alle werden direkt diese Möglichkeit annehmen. Die sekundäre Aktion gibt den Unschlüssigen eine Möglichkeit, erstmal nur mehr zu erfahren.
E-Mail Marketing
Wer seine E-Mail-Adresse auf der Webseite hinterlässt, erhält eine einmal definierte Abfolge an E-Mails. Warum einmalig?
Weil die meisten E-Mail-Leser:innen ähnliche Fragen haben werden. Außerdem wollt ihr mehr über die Leser:innen erfahren, um eure Botschaft besser auf sie anpassen zu können.
Wen interessiert z. B. eure Klavierauswahl vor Ort, wenn er eigentlich über Videocalls Gitarre lernen möchte?
Beispiel für E-Mail-Inhalte bei Musikschulen:
- Zitate von Schüler:innen und Eltern
- Rabattaktionen
- Instrumentenverleih
4. Bindung
Der Ruf einer Musikschule ist auch abhängig von Empfehlungen. Darum soll Eure Schülerschaft nicht nur aus zufriedenen Kund*innen bestehen, sondern aus Vermittlern.
Bietet eurer Schülerschaft so viel wie möglich an:
Erstellt eine Gruppe auf Facebook.
Offeriert nützliche Stundenpläne, Checklisten, Vorlagen zum Download auf der Website, um das Lernen und Unterrichten zu unterstützen.
Bindet eure Schüler:innen ein und bietet Anreize, eure Schule weiter zu empfehlen.
Klingt nach viel Arbeit?
Ist es auch — aber nur einmal.
Wir richten es als einmaliges Projekt ein – dann muss dieses stabile Online-Marketing-Konzept nicht ständig geändert werden. Und schon habt ihr mehr Zeit, für die wichtigen Dinge: Musik machen und unterrichten.
Hier kannst du ein solches Online-Marketing-Konzept umsetzen
Holger Kurtz, M. A., ist seit 2021 selbständiger Kulturmanager für Digitales und unterstützt Kulturorganisationen und Unternehmen bei der Digitalisierung ihres Marketings. Zu diesem Thema gründete er bereits den Fachblog kulturdata.de. Zuvor war er als Online Marketing Manager für Konzertveranstalter in DACH tätig und studierte Kultur- und Musikmanagement an der Hochschul für Musik und Theater München, wo er heute als Gastdozent tätig ist.